In vielen Jahrhunderten vor dem Einzug der Massenmedien saßen die Stolberger am Abend bei Kerzenlicht in ihren kleinen Bohlenstuben und erzählten umringt von den Kindern oder Nachbarn unglaubliche Geschichten, welche sich einst in Stolberg zugetragen hatten.
Diese Geschichten waren irdisch, da eigene Bekannte die Hauptrolle spielten und alle Zuhörer den Ort der Handlung direkt vor Augen hatten. Sie waren auch unterirdisch, weil in ihnen aus den düsteren Erzstollen des Zechentals so mancher Geist entsprang, um in den Geschichten mitzuwirken. Und sie waren überirdisch, da sie immer ein Wunder geschehen ließen, um damit die Zuhörer staunend zu machen und in ihren Bann zu ziehen. Einige dieser sagenhaften Begebenheiten haben sich so bis heute überliefert und gehören zu den zahlreichen Sagen des Harzes.
Diese Tour führt zu den Schauplätzen der besten Sagen, welche sich in Stolberg oder in der Umgebung zugetragen haben. Laden sie sich dafür die Sagentour im PDF-Format [1,17MB] herunter, folgen sie dann einfach dem beigelegtem Lageplan, um die einzelnen Orte zu erreichen und lesen sie vor Ort, was sich dort vor langer Zeit ereignete. So wird die Sage vor ihrem geistigen Auge lebendig und vielleicht werden sie selbst zu Protagonisten bei einer szenischen Umsetzung zum Text.
Sie werden bemerken, dass einige der Sagen mitten in der Nacht spielen, so dass es noch authentischer ist, wenn Sie diese Tour bei Dunkelheit gehen. Aber bitte beachten Sie dabei, dass die Tour von Stolberg weg in den Wald führt, so dass sie ausreichend Beleuchtung mitführen und gut auf den Weg achten müssen. Am besten sie gehen dabei in der Gruppe, damit Sie nachher auch genug Zeugen haben, im Falle es passiert dabei etwas Wunderliches. In jedem Fall haben sie nach dieser Tour keinerlei Angst mehr vor den Holzhexen, welche jeden Tag an den Häusern Stolbergs lauern.
Die Originaltexte der hier frei nacherzählten Stolberger Sagen wurden von Heinrich Pröhle gesammelt und im Buch „Sagen des Unter-Harzes von der Grafschaft Wernigerode bis zur Grafschaft Stolberg…“ 1859 veröffentlicht.
Die Tour beginnt am Rathaus vor der dort angebrachten Sonnenuhr. Für die 5 Kilometer lange Tour benötigen Sie ca. 1½ Stunden. Die Wege sind breit und leicht zu finden, meist auch recht eben, bis auf den kurzen Aufstieg nach dem silbernen Nagel (Station 4), an der er felsig ist. Am Umkehrpunkt (Station 5) befindet sich eine Schutzhütte und der Rückweg führt von dort aus ausschließlich auf einer befestigten Forststraße entlang. Viel Spaß beim Entdecken der Stolberger Sagenwelt!
Rathaus Stolberg – das Rathaus einer der schönsten Fachwerkstädte Deutschlands kommt ganz ohne eingebaute Treppen aus |
St. Martini Kirche – größtes Gotteshaus Stolbergs und gleichzeitig eine Schatztruhe |
Thementour Sagen
Profil
Die Sagen zu den Stationen der Thementour und einen Lageplan finden Sie im separaten Dokument Sagentour im PDF-Format [1,17MB], welches Sie für die Durchführung dieser Tour mitnehmen müssen.
Die Thementour startet unter der Sonnenuhr am Stolberger Rathaus (Station 1). Wir gehen die rechts neben dem Rathaus gelegenen Treppen hinauf und erreichen an deren Ende (leicht nach links versetzt) den Eingang der Sankt-Martini-Kirche (Station 2). Weiter geht es nach rechts leicht bergab vorbei am Gasthaus Kupfer und geradeaus weiter in die Stolberger Neustadt. Wir folgen der Straße, dabei ist es egal, ob man die Neustadt oder die Töpfergasse wählt, denn beide Wege treffen sich wieder kurz vor dem Friedhof.
Am Ende des links liegenden Friedhofsgeländes steht die Friedhofskapelle (Station 3). Wir gehen weiter auf der befestigten Straße ins Zechental hinein. Dabei passieren wir den Abzweig der alten Auerbergstraße die links bergan geht, wir aber bleiben im Tal immer entlang des Flüsschens “Kleine Wilde”. Durch das schöne Zechental, in dem einst Silber und Erz abgebaut wurden, folgen wir dem mit einem roten Kreuz gekennzeichneten Weg.
Nach circa 1,4 Kilometern geht auf einem größeren Platz ein Weg geradeaus von dem nach rechts schwenkendem Hauptweg ab und wir finden gleich nach dem Abzweig eine Bank und den Wegweiser Nr. 16 “Am silbernen Nagel” (Station 4).
Wir folgen nun dem Weg den der Wegweiser Nr.16 in Richtung “Sieben Wege” zeigt felsig steil bergauf. Nach circa 600 Metern erreichen wir die Wegkreuzung der Sieben Wege (Station 5) und gehen gradeaus bis zur dort befindlichen Schutzhütte.
Ab hier gehen wir auf der befestigten alten Auerbergstraße zurück in Richtung Stolberg (Markierung blauer Punkt), vorbei an der Schwarzen Tafel (Hinweisschild mit Bank) und am Schneiderborn (Station 6) (Quell am Wegesrand im Zechental). Schließlich erreichen wir wieder die Friedhofskapelle und folgen nun den vom Hinweg bekannten Straßen zurück zum Markt.